Janitscharenhaube / Osmanisch / 17. Jh.
Weltweit haben sich nur drei Exemplare dieser Kopfbedeckung erhalten. Die Federhülse trägt das Salomonssiegel – den sechseckigen Stern mit magischer und unheilabwehrender Bedeutung. © Badisches Landesmuseum
Weltweit haben sich nur drei Exemplare dieser Kopfbedeckung erhalten. Die Federhülse trägt das Salomonssiegel – den sechseckigen Stern mit magischer und unheilabwehrender Bedeutung. © Badisches Landesmuseum
Als Anhänger des Bektași-Ordens verehrten die Janitscharen Ali als direkten Nachfolger des Propheten Muhammed. Oft zeigen Fahnen Alis Schwert Zülfikar sowie – nach schiitischem Glauben – die Hand des Märtyrers Abu’l Fazl. © Badisches Landesmuseum
In ihren Zeremonien versetzten sich die Bektași durch Musik, Tanz und Weinkonsum in einen tranceähnlichen Zustand. Damit beabsichtigten sie das Eins-Werden mit Gott. © Museum Fünf Kontinente München / Nicolai Kästner
Miniaturmalerei aus dem Süleymannâme © Topkapi Sarayi Museum Istanbul / Topkapı Sarayı Müzesi / Fotoğraf Arşivi H. 1517, fol. 31b / Esra Müyesseroğlu
Diese einzigartige Pferdedecke besteht aus zusammengenieteten Stahlplatten, die eine Rosette bilden. Durch Goldtauschierungen funkelte sie im Sonnenlicht. Derartige Schabracken waren hohen Würdenträgern vorbehalten. © Badisches Landesmuseum
Helme wie diesen trugen die als Peyk bezeichneten Meldeläufer, die sich später zur Elitegarde des Sultans entwickelten. Inschriften mit Namensnennung der ersten Sultane bis Süleyman I. (reg. 1520–1566) zieren ihn. © Museum Fünf Kontinente München / Inv. Nr. 26-N-89 / Foto Marianne Franke
Das Instrument war am Sattel befestigt und dem Rang des Reiters entsprechend verziert. Im Licht funkelte es weit über das Schlachtfeld. Diese Handpauke erbeutete Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern in der Entsatzschlacht bei Wien (1683). © Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt / Christian Stoye
Besonders tapfere Krieger und Truppenführer ehrte der Sultan bei Feldzügen mit Reiherfedern von seinem eigenen Turban. Dieses Exemplar schmücken sieben Federn. © Wien Museum / Enver Hirsch
(Hadith von Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, 9. Jh.)
Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) veranstaltete Turniere, für die sich eine Gruppe als Osmanen verkleidete. Die Kämpfer trugen u.a. gesichtsförmige Wechselvisiere mit Schnurrbärten aus Rosshaar. © KHM-Museumsverband
Die Klinge mit kyrillischer Inschrift entstand wohl im Umfeld der christlich-orthodoxen Kirche in Istanbul. Ursprünglich war der Drache durch eine Kette mit dem Kopf des „Mohren“ – über Jahrhunderte Sinnbild des Exoten – verbunden. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Karpinski 2018
Der hohle sockelartige Fuß mit angelötetem Standring ist ein Charakteristikum dieser oft teilvergoldeten Becher. Dieser ist mit Maskarons (Fratzenkopf-Ornamenten) eines osmanischen Paares und Kindes graviert. © Siebenbürgisches Museum, Markus Lörz
Markgraf Ludwig Wilhelm und seine Frau Sibylla Augusta veranstalteten schillernde Kostümfeste. Auf dem Portrait ist der Markgraf als Osmane dargestellt. © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – Schloss Favorite bei Rastatt / David Tils / Nr. G 2568 / Adi Bachinger
Im Unterschied zu anderen Frauenbildnissen aus der Serie von Schloss Vurberk zählt die Tänzerin nicht zur wohlhabenden Schicht, sondern gehört der einfachen Bevölkerung an. © Pokrajinski muzej Ptuj – Ormož / Boris Farič 2005
In Erinnerung an den Sieg in Nikosia 1570 entstand die allegorische Darstellung der Zypriotin. Die Siegesgöttin, die das Volk leitet, stellt ein von der Antike bis zu Eugène Delacroixs „La Liberté“ (1830) beliebtes Motiv dar. © Pokrajinski muzej Ptuj – Ormož / Boris Farič 2005
Vermutlich während des Langen Türkenkrieges erbeutet, überbrachte ein nicht weiter bekannter Landsknecht Kurfürst Christian II. von Sachsen diesen Säbel. Auffällig ist die besonders breite, zweischneidige Spitze der Klinge. Sie ist wohl das Produkt einer Überarbeitung im Zuge der Türkenmode und stellt eine Besonderheit dar. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Kurfürst Christian II. von Sachsen veranstaltete zur Fastnacht einen Triumphzug durch Dresden, bei dem er sich als Sultan präsentierte. Weitere Teilnehmer trugen Turbane, Janitscharenhauben sowie osmanische Musikinstrumente und Waffen. © Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek
Die Prunkköchergarnitur mit gravierten Blattranken mutet wie ein osmanisches Erzeugnis an. Bei näherer Betrachtung des Bogenköchers fallen die naturalistische Rose im Kreisband und die lateinische Umschrift auf. Ihr Besitzer entstammte einer bedeutenden Adelsfamilie und übte unterschiedliche Ämter am Hof des siebenbürgischen Fürsten Gabriel Bethlen (reg. 1613–1629) aus. © Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Obwohl auch in Mittel- und Nordeuropa verbreitet, stammen die meisten erhaltenen Gefäße aus Siebenbürgen. Dieses Exemplar schmücken drei Tulpenmotive. © Siebenbürgisches Museum, Markus Lörz
Das Bildrepertoire des Tellers orientiert sich an Vorlagen, die in den Zeichenateliers des Istanbuler Hofs entworfen und in Iznik auf die Keramik übertragen wurden. Der Dekor folgt dem Stil des Meisters Kara Memi mit seiner Vorliebe für naturalistische Flora. Eingang finden auch chinesische Motive. Karlsruhe, Badisches Landesmuseum © Badisches Landesmuseum Karlsruhe / Thomas Goldschmidt
In Zentralungarn kamen Funde der berühmten Iznik-Keramik zutage. Nach Zeichenvorlagen aus den Hofwerkstätten in Istanbul hergestellt, greifen sie auf spezifisch osmanische Dekore zurück: Blütenbesetzte Spiralenranken (sog. Goldenes-Horn-Motiv) oder Blütenmotive in Verbindung mit dem Drei-Kugel-Motiv (çintamani). © Budapesti Történeti Múzeum, Középkori Főosztály / Tihanyi Bence
Rudolf II. schenkte Christian II. neben drei Pferden auch fünf gefangene Osmanen samt Ausstattung. Erhalten hat sich u.a. eine eisengeschmiedete Streitaxt. Die Streitaxt wurde auch als „Ungarische Hacke“ bezeichnet. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Diesen reich verzierten Pokal vermachte der Dolmetscher und Diplomat seiner Heimatstadt Stein am Rhein. Schmid von Schwarzenhorn arbeitete unter drei Sultanen und drei Kaisern – sie alle sind dargestellt. Das Spitzenstück barocker Goldschmiedekunst ist heute noch in Gebrauch. © Jakob und Emma Windler-Stiftung, Kultureinrichtungen, Stein am Rhein (Ivan Ivic)
Die Klinge schmücken Tulpen, das Wort Allah sowie Alis Schwert Zülfikar. Die persische Inschrift lautet: Wenn es für dich keine Hoffnung gibt, so hege doch dieselbe Hoffnung. Später wurden 48 Münzen am Gefäß hinzugefügt. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Karpinski
Miniaturmalerei aus dem Surnâme-i Hümayun (Buch der Feste“ Murads III.) Istanbul, Topkapi Sarayi Museum © Topkapi Sarayi Museum Istanbul / Topkapı Sarayı Müzesi / Fotoğraf Arşivi / H 1344, fol. 367a / Esra Müyesseroğlu
Wohl im Zuge der Türkenkriege gelangte der originale Streitkolben in die Silberkammer der Markgrafen von Baden-Durlach. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er zur badischen Kroninsignie umgestaltet: Den Schlagkopf ersetzt seitdem eine Krone, den Schaft verzieren drei Reihen aus Diamanten. © Badisches Landesmuseum
Der Helm weist Elemente eines Turbans auf. Die Kleidung der Osmanen wurde öfter imitiert, seltener aber ihre Kopfbedeckung. Somit stellt dieser Helm eine Besonderheit dar. Womöglich wurde er im Rahmen der Türkenmode oder als Andenken an die Entsatzschlacht bei Wien gefertigt. © laboratory Stock / National Museum in Krakow
Im Safawidenreich hergestellt, waren Teppiche aus Kaschan besonders in Polen-Litauen beliebt. Oft entstanden sie auf Bestellung. Sie zeichnen sich durch die reiche Verwendung von Gold- und Silberfäden aus. © Badisches Landesmuseum
Der Kontrast zwischen Verzierung und Schlichtheit zeichnet diesen Streitkolben aus. Der Griff ist wie bei anderen siebenbürgischen Waffen auch mit Rankenwerk geschmückt. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Dieser Streitkolben trägt die Initialen von Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen. Während der Griff mit einem abwechselnd goldenen und silbernen Wellendekor verziert ist, sind die Schlagblätter auf ihren Seitenflächen vergoldet und nur die Kanten beließ man silbern. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Die Kurfürsten von Sachsen waren von osmanischen Stücken besonders fasziniert. Aus diesem Grund übersandte Generalfeldmarschall Georg von Basta derlei Präsente: Der kaiserliche Feldherr schenkte Christian II. u.a. einen vergoldeten Streitkolben mit Türkisen. Wegen seines brutalen Vorgehens als Feldherr war Georg von Basta nicht unumstritten. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Der Teppich weist stilisierte pflanzliche und geometrische Ziermotive auf. In Siebenbürgen stattete man die Kirchen mit derartigen osmanischen Teppichen aus. Berühmt hierfür ist bis heute die Schwarze Kirche in Kronstadt. © Hungarian National Museum
Die Kleidung der polnisch-litauischen Adligen bestand aus einem eng anliegenden Hemd (żupan) und einem fast bodenlangen, kaftanartigen Übergewand (kontusz). Pelzbesetzte Mäntel (delia) gab es in unterschiedlichen Schnitten. Die Parallelen zur Gewandung der Osmanen und Safawiden sind unübersehbar. Dieser Kaftan gelangte an den sächsischen Hof und wurde vermutlich von August dem Starken getragen. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Feldflaschen dienten nicht nur der Aufbewahrung von Wasser, sondern auch dem Transport von Kaffee und Wein. Die vergoldeten Fäden dieser prunkvollen Flaschen formen Blattranken, Rosetten, lotosartige und tulpenförmige Blüten. Als Beutestücke gelangten mehrere in die „Karlsruher Türkenbeute“. © Badisches Landesmuseum
Den Reflexbogen und die Pfeile bewahrten die Janitscharen in kostbaren Köchern auf. Die Schauseite dieser Garnitur ist mit Seidensamt bezogen. Die Stickereien bestehen aus vergoldetem Silberdraht und zitieren geometrische Elemente der osmanischen Kunst. © Badisches Landesmuseum
Insgesamt 597 Rubine und Smaragde schmücken die Trachten und Bögen dieses kostbaren Prunksattels, der zum Besitz Sámuel Telekis gehörte. Das Sitzkissen und die Seitenblätter sind mit Tulpen aus Silberdraht bestickt. © Hungarian National Museum
Charakteristisch für den Kasten ist ein bemalter Reliefdekor. Schräg gespitzte Federn, Tinten und Streusand wurden darin aufbewahrt. © Badisches Landesmuseum
Miniatur aus dem Şehnâme-i Sultan Mehmed © Topkapi Sarayi Museum Istanbul / Topkapı Sarayı Müzesi / Fotoğraf Arşivi H. 1609/74a / Esra Müyesseroğlu
Das Bogenschießen spielte bei den Osmanen eine besondere Rolle. Es wurde als Übung geistiger Disziplin und als religiöse Handlung verstanden. Lernt das Bogenschießen und den Koran heißt es vielsagend. © Badisches Landesmuseum
Wahrscheinlich fiel dieser ungarische Säbel einem Janitscharen als Beutestück zu. Auf der Knaufkappe des teils vergoldeten Säbels ließ dieser die bei den Janitscharen beliebte Inschrift „Es gibt keinen Helden außer Ali, es gibt kein Schwert außer dem Zülfikar“ anbringen. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Um den Krieger zu beschützen und ihm Stärke zu verleihen, wurde seine Ausrüstung mit magischen Sprüchen, Gebeten und Gedichten versehen. Zur Zierde eines Rundschilds gehörte die Nennung von Allah, Muhammed oder auch Ali. © Badisches Landesmuseum
(Qadi Ahmad, 16. Jh.)
Krakau, Königsschloss auf dem Wawel, Staatliche Kunstsammlungen, Foto: Uli Deck
Auf dem Höhepunkt seiner militärischen Laufbahn wird der Markgraf mit den Insignien der Macht, etwa einem Umhang mit Hermelinbesatz und dem Marschallstab, wiedergegeben. Teile seiner Allongeperücke verdecken seine Brust – wohl Symbol seiner Standhaftigkeit in stürmischer Konfrontation. Eigentum: Haus Baden © Badisches Landesmuseum / Peter Gaul
Der Janitscharenağa und spätere Großwesir erhielt das Panzerhemd samt Kragen von Sultan Mehmed IV. Eine Bleiplombe nennt Mustafas Namen, ein Schließenpaar trägt die tuğra (Siegel) des Sultans. Das Hemd fiel dem Türkenlouis bei dem Entsatz von Wien in die Hände. © Badisches Landesmuseum
Ihre mehr als zwei Jahre dauernde Verteidigung der Burg Munkatsch (Ukraine) gegen kaiserliche Truppen machte Ilona Zrínyi europaweit bekannt. Aktiv unterstützte sie die Widerstandsbewegung der ungarisch-kroatischen Magnaten. Später folgte Ilona ihrem Mann Emmerich Thököly ins osmanische Exil. © Hungarian National Museum
Kurfürst Johann Georg III. trug diesen Kürass 1683 während der Entsatzschlacht bei Wien. Er starb 1691 auf dem Weg zurück vom Oberrhein. Dort hatte er versucht, die Heimat des Türkenlouis vor den Zerstörungen durch die Franzosen zu retten. © Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Marsigli zählt zu den Pionieren der Kartografie. Nach dem Frieden von Karlowitz (1699) vermaß der Universalgelehrte die neue Grenze zwischen der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich. Die Skizzen, Karten und Unterlagen aus dieser Zeit verarbeitete er in einer Enzyklopädie über den Donauraum. © Gleimhaus, Museum der deutschen Aufklärung
Der Diplomat aus Stein am Rhein trägt ungarische Tracht und eine Federbuschmütze. In der Hand hält er das kaiserliche Sendschreiben an den Sultan. Die Audienz bei Sultan Mehmed IV. ist im Hintergrund dargestellt. © Hungarian National Museum
Ibrahim Müteferrika fasst hier neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über den Magnetismus zusammen. Das Werk zählte zu den meistverkauften Erzeugnissen seiner Druckerei. © Österreichische Nationalbibliothek / 21.227 B. Alt-Mag. S. 1
In den Türkenkriegen wurden nicht nur Gegenstände, sondern auch Menschen erbeutet. Sie sollten als exotische Lakaien oder Mätressen die Höfe schmücken und waren ein beliebtes Geschenk. Teil der Hofgesellschaft konnten sie werden, indem sie konvertierten und heirateten. © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – Schloss Favorite bei Rastatt / Inv. Nr. G 7626 / Arnim Weischer
Inschrift auf einem Kupferstich zur Schlacht
Ausstellungsimpressionen: © Badisches Landesmuseum, Foto: Uli Deck